Heimleiter Bernard Stammer, die Pflegedienstleiterin Karla Meirich sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Sozialdienst und Wohnbereichsleitung empfingen Michael Mahlert und die Leiterin der Sozialabteilung der Kreisverwaltung Neuwied, Agnes Ulrich.
Im Rahmen eines Rundgangs konnte man sich einen guten Eindruck von der freundlichen Atmosphäre des Hauses und den liebevoll gestalteten Außenanlagen verschaffen. Heimleiter Stammer betonte, dass der Förderverein des Hauses eine unverzichtbare Stütze sei und immer wieder zur Realisierung von den Wohnwert steigernden Maßnahmen beitrage.
In einem anschließenden Fachgespräch stellte Sozialdienstleiterin Beatrix Marsiske das Angebot der Tagesstruktur, der sozialen Teilhabe und das ehrenamtliche Engagement vor. Wohnbereichsleiterin Föhrmann und Wohnbereichsleiter Schaper schilderten eindrucksvoll die mitunter schwierigen Rahmenbedingungen in der Pflege, die nicht zuletzt auch auf einen überhöhten Dokumentationsaufwand zurückzuführen sind.
Als größte Herausforderung wird von allen Gesprächsteilnehmerinnen und Gesprächsteilnehmern der Fachkräftemangel angesehen. Bernard Stammer erläuterte, dass Lösungen aus mehreren Richtungen zu denken seien. Dazu gehören beispielsweise Initiativen in Ausbildung, in Weiterqualifizierung und einheitliche Kriterien zur Anerkennung ausländischer Fachkräfte. „Der Blick muss auf die bereits jetzt mehr als 25.000 unbesetzten Stellen in der Pflege gerichtet werden und es bedarf eines Agreements, wie wir die leeren Stellen füllen wollen“ stellte Bernard Stammer fest.
Pflegedienstleitung und Heimleitung können sich an dieser Stelle vorstellen, zumindest einmal modellhaft zu erproben, ob die Fachkraftquote von 50% zwingend eingehalten werden muss, um die Einhaltung aller Qualitätsstandards zu gewährleisten. Durch Festlegung verbindlicher Eckpunkte, intelligente und ausbildungsbezogene Aufgabenverteilung zwischen Fachkräften und Nichtfachkräften wäre aus ihrer Sicht durchaus denkbar, die Anforderungen an eine gleichbleibend hohe Qualität in der Pflege auch weiterhin zu erfüllen. Gleichzeitig könnten für die Beschäftigten in der Pflege Druck und Belastungen reduziert und Arbeitszufriedenheit, die letztlich den Bewohnerinnen und Bewohnern zu Gute komme, gefördert werden.
„Ich konnte wieder einmal feststellen, welche aufopferungsvolle Arbeit in unseren Seniorenheimen tagtäglich unter schwierigen Rahmenbedingungen geleistet wird“, hielt Mahlert fest und richtete abschließend seinen Dank an Bernard Stammer und sein Team für das offene und ehrliche Gespräch im St. Josefshaus Neustadt/Wied.