In dem breit aufgestellten Akteursbündnis wirken aktuell 20 Institutionen aus den Bereichen des Planens und Bauens, der Wohnungswirtschaft, der Kommunen sowie verschiedene Interessenvertretungen, z.B. des Mieterschutzes und der Wohlfahrtspflege zusammen mit der Landesregierung. Die Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum ist dabei genauso ein Ziel des Bündnisses wie die Ertüchtigung und Anpassung von bestehenden Wohnimmobilien, der Erhalt von funktionierenden, sozial ausgewogenen Quartiersstrukturen und die Stabilisierung und Stärkung von ländlich geprägten Regionen als attraktive Wohn- und Lebensorte.
Eine zentrale Rolle im Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen spielen die vielseitigen Programme der sozialen Wohnraumförderung des Landes. Diese wurden bedarfsgerecht und attraktiv ausgestaltet. Ein wichtiger Partner an der Seite des Landes ist dabei die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB).
Über die Fördermöglichkeiten zur Bildung von Wohneigentum informiert Folker Gratz, Leiter Kundenbetreuung und Beratung bei der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB): „Mit den vom Land verbilligten Zinssätzen, den Tilgungszuschüssen und der Zinsbindung über lange Laufzeiten sind unsere Darlehen eine ideale Ergänzung zur Finanzierung bei der Hausbank. Die Förderhöchstbeträge sind regional gestaffelt, bei Haushalten mit mindestens drei Kindern ist noch einmal eine Steigerung um zehn Prozent für das dritte und jedes weitere Kind möglich. Mit unseren Einkommensgrenzen erreichen wir auch Haushalte mit mittleren Einkommen.“ Die Nachfrage nach den Darlehen sei seit Einführung verbesserter Konditionen im September letzten Jahres stark angestiegen: Im ersten Quartal 2018 habe die ISB 862 Wohneinheiten mit einem Volumen von 57,9 Millionen Euro gefördert – 163 Prozent mehr als im Vorjahr.
Für den Kreis und die Stadt Neuwied stellt Landrat Achim Hallerbach eine steigende Nachfrage nach Wohnraum fest: „EU-Binnenwanderung und Flüchtlinge sowie der Trend vom Land in urbane Verdichtungsräume ergeben eine ungebrochene Nachfrage nach Wohnraum. Nach einem Höchststand der Einwohnerzahlen im Jahre 2005 gingen diese kontinuierlich bis 2014 sowohl in Stadt als auch Kreis Neuwied zurück. Seit 2014 steigen die Einwohnerzahlen sehr deutlich wieder an. Mit 187.594 Einwohnern im Kreis ist ein nie dagewesener Höchststand erreicht. Seit 2014 sind 7.080 Menschen neu in den Kreis Neuwied gezogen, im gleichen Zeitraum 2.416 Menschen in die Stadt Neuwied. Hier entsteht Handlungsbedarf und zugleich Handlungsdruck. Umweltverträgliche Lösungen sind erforderlich. Denn Zersiedelung und Flächenverbrauch zu Lasten des Natur- und Landschaftsschutzes muss unterbunden werden. Neue und alternative Wohnformen müssen ebenso wie barrierefreies, gemeinschaftliches und energieeffizientes Wohnen in die Betrachtung einbezogen werde. Bestehender bezahlbarer Wohnraum muss erhalten und sozialverträglich weiterentwickelt werden.“ Vor diesem Hintergrund begrüße der Landrat die Initiative des Bündnisses für bezahlbares Wohnen und Bauen Rheinland-Pfalz. „Eine engere Zusammenarbeit und ein Austausch der kommunalen Partner ist notwendig, um ressourcenschonend gute und wirtschaftliche Lösungen zu erarbeiten. Gute Ideen müssen diskutiert und einem größeren Kreis bekannt gemacht werden“, so Hallerbach.
Die Veranstaltung in Neuwied ist die zweite von insgesamt drei regionalen Veranstaltungen des Bündnisses zur Wohnraumförderung im Jahr 2018 in Rheinland-Pfalz.
Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Ministeriums der Finanzen Rheinland-Pfalz: fm.rlp.de/de/themen/bauen-und-wohnen/buendnis-fuer-bezahlbares-wohnen-und-bauen/.