Für Landrat Achim Hallerbach besteht nun kein Zweifel mehr an der Notwendigkeit von so genannten Präventionsschutzgebieten: „Ich unterstütze die Forderung unserer Landwirte und Weidetierhalter. Es müssen ausreichende Schutzmaßnahmen getroffen werden – auch zum Schutz des Wolfs. Wir alle erfreuen uns an der Renaturierung unserer Landschaften und der damit mitunter einhergehenden Rückkehr von früheren Tierarten. Es kann jedoch nicht auf dem Rücken derjenigen ausgetragen werden, die über Generationen unsere Kulturlandschaften geprägt haben. Erfolgt keine Schutz wird sich unsere Landschaft an Rhein, Wied und Westerwald gravierend verändern.“
Deshalb habe er in einem Schreiben an die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höffken schon früh die Einrichtung eines Präventionsgebietes gefordert. „Nur so kann“, so Hallerbach weiter, „…eine Entschädigungsgrundlage beispielsweise für notwendige Schutzzäune geschaffen werden.
Unterstützung findet der Landrat bei Ulrich Schreiber (Kreisvorsitzender Bauern- u. Winzerverband Neuwied): „Wir fordern Schutz für die Weidetiere – die ebenfalls einen festen Bestandteil unserer Naturräume darstellen. Der Tierhalter allein kann das nicht stemmen. Nur so können wir auch den Erhalt unserer Kulturlandschaft durch Beweidung sicherstellen.“
Vermutlich vom 16. auf den 17. März war ein Damtier gerissen worden. Ein zweites Tier wird vermisst, konnte jedoch bislang nicht aufgefunden werden. Die DNA-Untersuchung eines am 11. April von einem Jagdpächter bei Leutesdorf aufgefundenen toten Rehs steht noch aus.
Das rheinland-pfälzische Umweltministerium teilte aktuell mit, dass seit 2012 in sieben Fällen Wölfe in Rheinland-Pfalz nachgewiesen wurden. Diese seien wahrscheinlich auf fünf oder sechs einzelne Wolfsindividuen zurückzuführen. Nach einem Bildnachweis eines Wolfs 2017 ist der aktuelle Fall der zweite Im Kreis Neuwied.