Das verantwortliche
Bundesministerium hatte vor dem Hintergrund der Ergebnisse des Nationalen
Forums Diesel Anfang August und des Gesprächs der Bundesregierung mit den
Kommunen und den Ländern zur Luftreinhaltung im September über ein
Sonderprogramm zur Förderung der Erarbeitung zielgenauer Masterpläne in den von
Grenzwertüberschreitungen betroffenen Kommunen informiert. Gleichzeitig hatte
es zu einem zweistufigen Förderverfahren aufgerufen, in dem in der ersten Stufe
zunächst eine Projektskizze vorzulegen war und – nach Aufforderung – in einer
zweiten Stufe konkrete Förderanträge zu stellen sind.
Nach Mitteilung von Achim Hallerbach umfasst die Projektskizze fünf Themenschwerpunkte:
1. Optimierung des Linienverkehrs im Stadtverkehr Neuwied: Auf Basis schon vorhandener Planungsgrundlagen soll eine Optimierung des Linienverkehrs nach Maßstäben der Schadstoffminderung im Detail geplant und umgesetzt werden. Ziel ist es dabei beispielsweise, Doppelbedienungen und unnötige Leerfahrten zu reduzieren, gleichzeitig aber den Bedienungsstandard zu erhalten. Ergänzend sollen flexible und bedarfsgesteuerte Bedienungsweisen in nachfrageschwachen Räumen und Zeiten das Angebot ergänzen. Im Ergebnis soll die Verkehrseffizienz gesteigert und die Emissionen gleichzeitig reduziert werden.
2. Fahrzeugflottentausch: Die vorhandene Fahrzeugflotte soll sukzessive gegen Fahrzeuge mit umweltschonenden Antrieben (z.B. Gas-, Hybrid- und Elektrobusse) ausgetauscht werden.
3. Echtzeitinformationssysteme: An stark frequentierten Haltestellen soll ein Ausbau von Echtzeitinformationssystemen im Rahmen der Digitalisierung des ÖPNV und zur Schaffung barrierefreier Auskunftsmöglichkeiten geschaffen werden.
4. Mobilitätskonzept: In publikumsgünstiger Lage soll eine integrierte Mobilitätszentrale in Verbindung mit einem Auskunftssystem eingerichtet werden. Neben der Beratung wären auch multimodale Angebote (z.B. Leihfahrräder, Car-Sharing, Erwerb von Abo-Karten) möglich.
5. RegioRadler Wiedtal: Ergänzend zum alltäglichen Verkehr soll auch der touristische Verkehr zur Reduzierung der Emissionen beitragen. Mit dem Einsatz von Fahrradanhängern im Busverkehr entlang des Wiedradweges würde die Möglichkeit geschaffen, Fahrradtouren emissionsreduziert zu planen und zu realisieren. In Verbindung mit den Positionen 1 bis 4 würde eine umweltfreundliche und emissionsreduzierte Mobilitätsalternative auch über die Stadtgrenze hinaus gestärkt und sichtlich verbessert.
„Es bleibt nun abzuwarten“, so der 1. Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach, „ob die Projektskizze in Berlin auf Zustimmung trifft. Der dann folgende konkrete Förderantrag muss bis zum 24.11.2017 nachgereicht werden.“