Aber es gibt inzwischen dazu auch eine Gegenbewegung: eine Abkehr vom "Allerweltsgeschmack", die nach bodenständigen, heimischen Spezialitäten, hergestellt vom Landwirt vor Ort, verlangt. Der Strukturwandel in der heimischen Landwirtschaft ist rasant. In den letzten vierzig Jahren hat sich die Anzahl der Betriebe im Landkreis um 85 Prozent reduziert. Es werden unter zehn Prozent des Schweinefleisches, das im Kreis konsumiert wird, heute auch hier produziert.
„Wir sind uns in der Kreisverwaltung Neuwied der Verantwortung für die Landwirtschaft sehr bewusst,“ erläuterte Hallerbach. „Wir müssen noch stärker als bisher die Bedeutung des ländlichen Raumes und der heimischen Landwirtschaft hervorheben.“ Durch den Strukturwandel sind die in der Landwirtschaft tätigen Menschen eine Minderheit geworden. Deshalb ist der Bezug vieler Menschen zur Landwirtschaft verloren gegangen und damit auch das Verständnis für die wirtschaftlichen Zusammenhänge und Zwänge, denen auch die Landwirte unterworfen sind. „Unsere Landwirte sind die Lebensmittelproduzenten schlechthin, und die Wertigkeit der regionalen Produkte muss deutlich stärker in den Köpfen der Menschen verankert werden,“ betonte der 1.Kreisbeigordnete Achim Hallerbach.
Verbraucherbildung ist daher ein wichtiger Aspekt der beschlossenen Kooperation. Ernährungsgewohnheiten werden sehr früh festgelegt. Darum ist geplant, die Ernährungsbildung in den Schulen stärker auszubauen – mit Unterstützung des Landfrauenverbandes Neuwied.