„Das kann und werde ich so nicht im
Raum stehenlassen“, kommentiert der 1.Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach die
Linzer Kritik und ergänzt: „In kaum einer anderen Region des Landkreises waren
wir in den letzten Jahren so häufig zu Planungsgesprächen unterwegs wie in der
Verbandsgemeinde und insbesondere in der Stadt Linz. Und das immer mit dem
Ziel, die Stadt in ihren Planungsüberlegungen so gut wie möglich zu
unterstützen.“ Planungsgespräche für einzelne Gemeinden, regelmäßige Träger-
und Leitungsrunden gemeinsam mit den Verwaltungsstellen und regionale Planungsgespräche
auf Ebene der Verbandsgemeinden sind vielfach bewährte Beratungsangebote. „Aber
wie das mit Angeboten so ist – die kann man annehmen oder auch nicht“, weiß
Hallerbach aus Erfahrung.
Dass die Kreisverwaltung dabei jeweils
die aktuellsten Zahlen präsentiert, ist systembedingt. Den Eindruck der Linzer
Stadträte, dass das Kreisjugendamt 2014 andere Zahlen präsentiert habe, wird
durchaus bestätigt, denn die Entwicklung sei nun mal dynamisch. „2014 bildeten
noch 42 Kinder einen durchschnittlichen Geburtenjahrgang, heute sind es
aufgrund von deutlichen Zuzügen schon 48. Wenn wir davon ausgehen, dass die
Kinder aus fast fünf Jahrgängen die Kita besuchen, macht das schon einen
Mehrbedarf in der Größenordnung von zwei Gruppen aus“, erklärt Kita-Referatsleiterin
Kerstin Schwanbeck-Stephan.
„Ich versichere an dieser Stelle gerne, dass es hin und wieder durchaus eines langen Atems unsererseits bedarf, bis die vor Ort Verantwortlichen die Notwendigkeit eines zusätzlichen dauerhaften Platzangebotes erkennen. Da werden gerne zuerst einmal die vermeintlich kostengünstigen Möglichkeiten geprüft, um sich vor Ort mit zeitlich befristeten Übergangslösungen über die Zeit zu retten“, so Achim Hallerbach.
„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und stehen jetzt ungerechtfertigt in der Kritik. Denn wie Kita-Planung funktioniert, ist allen in diesem Feld tätigen hinreichend bekannt. Wir weisen zum einen den Planungskorridor aus aufgrund der Geburtenzahlen nach Meldestatistik der Verbandsgemeindeverwaltung, die im Übrigen Jeder abrufen kann.
Zum andern fließen andere Parameter, wie etwa die Ortsentwicklung, soweit absehbar, Besonderheiten beim Zugangsverhalten usw. in die Planung ein.
„Hier sind wir allerdings im Wesentlichen darauf angewiesen, dass wir über diese örtlichen Besonderheiten auch informiert werden. Dies gilt auch für die Geburtenzahlen seitens der Verwaltung“, so Schwanbeck-Stephan.
Dass beispielsweise die Bebauung im Roniger Hof viel schneller vorangegangen ist, als noch von der Stadt vor wenigen Jahren erwartet, haben die Linzer Stadträte laut Presse-Berichten selbst konstatiert. „Wenn die Stadt dazu noch junge Familien anwirbt mit einem Geld-Bonus für jedes zuziehende Kind unter 18 Jahren, muss man kein Prophet sein, um zu wissen, dass sich das auf die Nachfrage auswirkt“, so Hallerbach.
„Beide Informationen haben wir in den
letzten Monaten erst im Rahmen unserer „Ursachenforschung“ für den hohen
Fehlbedarf an Plätzen erhalten. Den dürfte es nämlich allein nach den Linzer
Geburtenzahlen eigentlich nicht geben, aber viele Kinder, die erst in den
nächsten Monaten zuziehen und demnach noch nicht in den Meldestatistiken
enthalten sind, sind längst in einer oder mehreren der Kitas angemeldet,“ so
die Referatsleiterin Kindertagesstätten, Kerstin Schwanbeck-Stephan.
„Ich kann deshalb alle Eltern verstehen, die in Linz gebaut haben und jetzt verärgert sind, dass sie keinen Kindergartenplatz für ihren Nachwuchs bekommen“, so Hallerbach weiter.
„Als das erstmalig für uns absehbar war, haben wir zügig das Gespräch mit allen Beteiligten gesucht und inzwischen auch zumindest Übergangslösungen vereinbaren können, so dass ab dem neuen Kindergartenjahr für bis zu 232 Kinder Plätze angeboten werden können“, unterstreicht Schwanbeck-Stephan.
„Danken möchte ich ganz besonders den beiden freien Trägern, die hier in der Stadt Linz alleinige Anbieter von Kita-Plätzen und uns ein verlässlicher Partner sind. Ohne ihre Unterstützung oder die der Nachbargemeinde Dattenberg, die Linzer Kinder auf freie Plätze aufgenommen hat, hätte die Stadt viel früher tätig werden müssen“, resümiert Achim Hallerbach.