In der Regel lebt das Thema Fairer Handel bei Eine-Welt Gruppen und in Kirchengemeinden. Der 1. Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach konnte nun berichten, dass im Kreis Neuwied der Schulterschluss auch mit der Gastronomie für die Kampagne gelungen ist. Um eine erfolgreiche Bewerbung für die Fairtrade-Kampagne einreichen zu können sind 15 Betriebe notwendig. 20 Cafés und Restaurants unterstützen bisher die Initiative des Landkreises. Für Jürgen Hühner, Betreiber der Malberg Hütte in Hausen und Jörg Germandi, Geschäftsführer des Food Hotels in Neuwied, ist da aber noch Luft nach oben. Sie arbeiten mit bei dem Prozess, wollen noch Kollegen mit ins Boot holen und das Thema aktiv begleiten. Erste Ideen dazu wurden beim letzten Treffen der Steuerungsgruppe mit Mitgliedern aus dem Unterstützerkreis diskutiert.
Alle fünf Kriterien zur aussichtsreichen Bewerbung sind nun erfüllt. Die Verwaltung, der Einzelhandel, die Gastronomie und die Zivilgesellschaft unterstützen in ausreichender Anzahl und Qualität den Prozess. Erfreulicherweise sind nun schon sechs Schulen mit Aktivitäten zum fairen Handel bei der Kampagne dabei. Die Unterstützergruppe war sich einig, dass mit der Sensibilisierung zum Thema bei den Kindergartenkindern angefangen werden sollte. Entsprechende Kontakte, vor allem zu Kitas, in denen selber gekocht wird, sagte Achim Hallerbach zu.
Regional und fair sind keine Gegensätze. Dies wurde bei dem Treffen der Initiative ebenfalls deutlich. Bananen, Kaffee und Tee wachsen nun mal nicht in Mitteleuropa. Dass alle regionalen landwirtschaftlichen Familienbetriebe eine gerechte Bezahlung verdient haben und diese zwei Bereiche gleichermaßen unterstützt werden sollen, war in der Runde Konsens. „Das Zusammenführen der heimischen Lebensmittelproduzenten, unsere Landwirte, Obstbauern und Winzer, mit den Fairtrade-Produkten, steht im Mittelpunkt des Wirkens eines künftigen Fairtrade-Landkreises Neuwied“, betonte der 1.Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach.
Die diesjährige Faire Woche steht unter dem Motto „Fairer Handel schafft Perspektiven“. Viele Menschen sehen für sich und ihre Kinder keine Perspektive in ihrer Heimat und versuchen durch Migration ein besseres Auskommen zu finden. Der Faire Handel schafft durch die Berücksichtigung von sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Standards Hoffnung auf eine sichere Existenz vor allem für die Menschen im Globalen Süden.
Auf dem diesjährigen Eine-Welt-Fest am Samstag, den 30.September wird das Thema auf dem Luisenplatz auch mit Hilfe des entwicklungspolitischen Landesnetzwerkes Rheinland-Pfalz - ELAN präsentiert.