Am Ortsrand oberhalb von Bonefeld werden seit einigen Jahren mit viel Engagement von einer Projektgruppe des NABU-Rengsdorf unter der Leitung von Luzia Preilowski und unter Begleitung des Biotopbetreuers des Landkreises Neuwied, Günter Hahn, die Relikte der früher im vorderen Westerwald verbreiteten Heidelandschaft gepflegt. Heidschnucken grasen dort. Sie erhalten den Offenlandcharakter des geschützten Biotops und wecken das Interesse der Spaziergänger und Wanderer.
Achim Hallerbach, 1.Kreisbeigeordneter und Umweltdezernent lobt bei einer Begehung vor Ort die Zusammenarbeit der einzelnen Beteiligten bei dem Projekt. „Halboffene Landschaften benötigen viel Pflege um ihren naturschutzfachlich bedeutsamen Charakter zu erhalten und der Verbuschung entgegenzuwirken. Da es sich um eine Kulturlandschaft handelt ist hier dauerhaftes Engagement gefordert, sonst nehmen Birken und Ginster überhand und die Heide verschwindet wieder. Bei diesem Projekt ist es sehr erfreulich, dass sich bis jetzt nur Befürworter und helfende Hände für die bereits getroffenen Maßnahmen gefunden haben, die alle eine Erweiterung und Sicherung begrüßen.“ Bei so viel Enthusiasmus beabsichtigt auch die Untere Naturschutzbehörde ihren Teil zu einer nachhaltigen Sicherung beizutragen, damit sich auch noch in 30 Jahren Spaziergänger und Wanderer am Artenreichtum und den blühenden Heidepflanzen erfreuen.
Das Projekt „Bonefelder Heide“ wurde bereits vor einigen Jahren vom NABU Rengsdorf, dem Biotopbetreuer Günter Hahn und von Rainer Schulz von der Unteren Naturschutzbehörde initiiert. Die Durchführung der Maßnahmen wurde ermöglicht, da die Ortsgemeinde ihre Grundstücke zur Verfügung stellte und der Förster vor Ort sowie die Verbandsgemeinde Rengsdorf beim Zurückdrängen unerwünschter Gehölzbestände und der Arrondierung der Flächen half. Des Weiteren erfolgten verschiedene Förderungen vom Land und dem Naturpark Rhein-Westerwald.
„Seit der Neufassung des Landesnaturschutzgesetzes im Jahr 2015 sind Ersatzgelder für genehmigte Eingriffe in Natur und Landschaft an die Stiftung Natur und Umwelt zu zahlen. Für die Landkreise besteht dann die Möglichkeit innerhalb von drei Jahren diese Gelder wieder vor Ort für Naturschutzprojekte einzusetzen“, erläutert Ina Heidelbach vom Umweltreferat der Kreisverwaltung. Um auch zukünftig den Erfolg der bereits bestehenden Maßnahmen zu sichern, bot es sich an, die Erweiterung und Sicherung der Bonefelder Heide durch Beweidung als Projekt bei der Stiftung zu beantragen. Achim Hallerbach: „Kürzlich wurde eine Funkmastanlage in der Nähe genehmigt und durch die angedachte Aufwertung soll der Natur und Landschaft wieder etwas zurückgegeben werden.“
Durch die Sicherung der Beweidung bietet die Heide auch in
Zukunft Lebensraum für Rotmilan, Turmfalke, Dorngrasmücke und Goldammer. „Auf
dieser Fläche besteht ein Mosaik aus verschiedensten Kleinstlebensräumen, die
einer Vielzahl an Tieren und Pflanzen ein Zuhause gibt“, freut sich
Biotopbetreuer Günter Hahn.