„Gerade im Bereich des sanften Tourismus erwarten die Besucher immer häufiger regionale Erzeugnisse auf der Speise- und Getränkekarte. Der qualitätsbewusste Verbraucher schätzt an einem solchen Produkt, die Naturreinheit, die Herkunftstransparenz, die regionale Identität und nicht zuletzt auch das individuelle Geschmackserlebnis“, weiß Achim Hallerbach, 1. Kreisbeigeordneter und Umweltdezernent, der das Projekt des Kreisapfelsaftes mit den Bad Hönninger Fruchsäfte und Weine initiiert hat.
Saft ist nicht gleich Saft. Bei Apfelsäften, dem Lieblingssaft der Deutschen, macht es einen Unterschied, ob man beispielsweise einen naturtrüben Apfel-Direktsaft aus regionalem Streuobstanbau oder einen austauschbaren klaren Apfelsaft aus Konzentrat trinkt. Apfelsaftkonzentrate werden zum großen Teil in Polen, in China und anderen Ländern mit standardisiertem Geschmack erzeugt.
Und Priska Dreher von der Umweltabteilung der Kreisverwaltung ergänzt: „Naturtrübe Säfte enthalten durch die Trübstoffe mehr Polyphenole. Polyphenole gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und können das Risiko von Darmkrebs und Herzkreislauferkrankungen senken.“
Für Achim Hallerbach hat die Aktion auch noch andere Vorteile: “Gerade unsere Wanderregion profitiert stark von den abwechslungsreichen, gut strukturierten Streuobstwiesen an den Rheinhängen um das Neuwieder Becken und rund um die Westerwalddörfer. Der Tourismus ist auf eine werterhaltende Nutzung der Landschaft angewiesen. Beides muss zusammengedacht werden. Als Untere Naturschutzbehörde sind wir dankbar für das wirtschaftliche Engagement der Bad Hönningen Fruchtsäfte“.
Bei ihren Bemühungen zum Erhalt der biologischen Vielfalt setzt die Kreisverwaltung mit ihrem Streuobstkonzept schon lange ein Schwerpunkt auf die langfristige Sicherung dieses vielfältigen Lebensraums.