Die Atemschutzgeräteträger konnten unter realen Bedingungen üben, um fit für den Ernstfall zu sein. Für einige, die erst kürzlich die Atemschutzausbildung abgeschlossen haben, ist es die erste Begegnung mit einem Feuer. Im Einsatz ist es wichtig, dass die Handgriffe sitzen und alles routiniert abläuft. „Neben den richtigen Abläufen ist aber auch die Hitze ein Aspekt, den die Teilnehmer bei dieser realistischen Übung kennen lernen sollen“ erklärt Ausbilder Mario Piovesan.
In der Fahrzeughalle der Feuerwehr Neuwied wird sich ausgerüstet und kontrolliert, ob die Schutzkleidung richtig sitzt und die Atemschutzmaske dicht anliegt. Dann geht es nach einer kurzen Unterweisung in Richtung Brandcontainer. Eine Treppe führt zu einem simulierten Kellerbrand. Am unteren Treppenabsatz ist bereits die erste Herausforderung zu meistern: Öffnung der Tür und Rauchgaskühlung. Dies ist nur in Absprache und Teamarbeit möglich. Während der Truppführer die Tür öffnet muss der Strahlrohrführer mehrere Wasserstöße in die Rauchschicht unter die Decke geben. Sofort wird die Tür wieder geschlossen. Nach dreimaliger Wiederholung der Rauchgaskühlung wird in den Brandraum vorgegangen.
Im Inneren warten weitere Aufgaben auf die Teilnehmer. Ein brennendes Fass muss gelöscht werden, ohne die brennende Flüssigkeit im Raum zu verteilen. Eine brennende Druckgasflasche muss gekühlt und verschlossen werden und beim Öffnen der Klappe eines brennenden Motors schlagen kurzzeitig Flammen gegen den Körper. „Bei der letzten Übung ist auch wichtig, dass die Einsatzkräfte lernen ihrer Schutzkleidung zu vertrauen“, erklärt Ausbilder Achim Schneider.
Abschließend wird das Auge der Einsatzkräfte geschult. Bei einer unvollständigen Verbrennung bilden sich Pyrolysegase, diese sammeln sich unter der Decke. Für die Einsatzkräfte werden sogenannte Feuerzungen sichtbar, ein Anzeichen für die Gefahr einer Rauchgasdurchzündung.
Der Durchlauf dauert rund 20 Minuten und die Teilnehmer kommen sichtlich erschöpft, aber mit dem guten Gefühl für den Ernstfall richtig vorbereitet zu sein, aus dem Container. Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Böcking dankt den Ausbildern sowie allen Unterstützern und resümiert: „Ich bin froh, dass wir den Einsatzkräften jedes Jahr eine solche Möglichkeit bieten können sich auf den Ernstfall vorzubereiten“.