Nora Knecktys überzeugte nicht nur durch flüssiges Lesen, sondern gestaltete durch ihre Betonung die Texte interessant und lebendig. Auch den für die Teilnehmer unbekannten Text meisterte sie bravourös, so dass kein Unterschied zwischen eingeübtem und nicht eingeübtem Text für die Jury auszumachen war. „Nora Knecktys war routiniert und sattelfest“, betonte Hallerbach. Damit gewann sie das Ticket für den Wettbewerb auf der Bezirksebene in Koblenz.
Der große Saal im zweiten Stock in den historischen Räumen des Röntgenmuseums Neuwied war voll besetzt, so dass die Rahmenbedingungen optimal für einen spannenden Wettbewerb waren. Für die musikalische Einstimmung sorgte Julian Sicken am Flügel von der Musikschule Neuwied. Der junge Künstler war Sieger beim Regionalwettbewerb von „Jugend musiziert“.
Nach der Begrüßung und Einstimmung auf den Lesewettbewerb durch den 1.Kreisbeigeordneten Achim Hallerbach wurde es ganz still, als die ersten Schüler ihren großen Auftritt hatten. In dem Lesestuhl des Röntgenmuseums hatten die Teilnehmer insgesamt drei Minuten Zeit, die siebenköpfige Jury für sich zu gewinnen. Nach der inhaltlichen Vorstellung ihrer mitgebrachten Lektüre, konnten die Teilnehmer die Jury von ihren Fähigkeiten überzeugen.
Wie auch schon in den letzten Jahren hatten es die Jurymitglieder nicht einfach, aus den vielen guten Schülerinnen und Schülern einen Sieger bzw. Siegerin auszumachen. „Neben der Lesetechnik sind Textverständnis und Textgestaltung einige der relevanten Bewertungskriterien“, betonte Jurymitglied Achim Hallerbach. Gelang es dem Vorleser, den Zuhörer zu begeistern und in die Welt der phantasievollen und aufregenden Jugendbücher zu entführen? Wenn dabei noch die Betonung und die Aussprache stimmten, waren die Voraussetzungen sehr gut, um ganz weit zu kommen. Oft musste sich die Mit-Organisatorin und Kreisjugendpflegerin Simone Höhner dazu überwinden, die Reise in die spannenden Geschichten der Teilnehmer zu unterbrechen, da die Vorlesezeit im Flug verging. Die Jury hatte an diesem Tag die große Herausforderung, unter allen sehr talentierten Vorlesern einen Gewinner zu küren.
Die Teilnehmer machten es durch die hohe Qualität ihrer Beiträge der Jury schwer die fünf Besten zu ermitteln - für die es dann noch spannender wurde: In einer zweiten Runde galt es die Jury erneut mit einem unbekannten Text zu überzeugen. Für alle Teilnehmer war es ein spannender Nachmittag und alle konnten das Kreismuseum als „Sieger ihrer Schule“ mit einer Urkunde, einem Buchpräsent und gebührendem Applaus verlassen. Die Siegerehrung wurde durch den 1. Kreisbeigeordneten und Jugenddezernenten Achim Hallerbach durchgeführt, der bereits seit vielen Jahren auch Jurymitglied den Vorlesewettbewerb begleitet: „Es bereitet mir immer wieder Freude, bei diesem Wettbewerb dabei zu sein und zu sehen, wie die Schülerinnen und Schüler die Situation meistern. Denn vor so vielen fremden Menschen vorzulesen erfordert auch eine Menge Mut und verdient unsere Anerkennung“, so Achim Hallerbach.
Kreisjugendpfleger Franlin Toma ergänzte: „Trotz der großen Nutzung von neuen Medien und sozialen Netzwerken, zeigt die hohe Qualität der Leseleistung, dass das Buch noch immer einen hohen Stellenwert im Alltag von Kindern und Jugendlichen hat. Auch in diesem Jahr durften wir wieder die Begeisterung der Teilnehmer für dieses Medium erleben.“
Die anderen Teilnehmer und somit die Schulsieger des Kreises Neuwied waren: Leon Bongardt, David Thiessen, Cedric Abel, Meta Monzen, Laura Röttgen, Leni Plange, Phil Arnautovic, Ewin Loppe, Jennifer Hartung, Hanna Isaak, Sarah Kleinlein, Lukas Mechenich und Jasmin Wendt.
Die diesjährige Kreisjury wurde angeführt von dem Vorjahressieger Daniel Harder, Doris Litz, Antje Escher, Rosina Kusche-Knirsch, Hans-Jürgen Schmitt und Hans-Georg Poredda sowie Achim Hallerbach. Traditionell organisierte die Kreisjugendpflege des Kreisjugendamtes Neuwied, Simone Höhner und Franlin Toma die Veranstaltung.