Ein Drittel der Deutschen sympathisiert mit der FairTrade‐Idee. Die Verbraucherinnen und Verbraucher unterstützten diese Form des Handels mit zweitstelligen Zuwachsraten. Ziel von FairTrade ist es, die wirtschaftliche und soziale Situation von Bauern und Arbeitern im Süden nachhaltig zu verbessern.
„Auskömmliche Einkommen in einem gemeinschaftlichen Umfeld mit guten Bildungschancen für die Kinder sind die besten Garantien, dass die Menschen in ihrem Lebensumfeld bleiben und nicht versuchen ihr Glück in den weiter entwickelten Ländern des Nordens zu suchen. Deshalb hilft ein gerechter Handel auch Frieden zu sichern und Flüchtlingsströme zu vermindern, “ fasst 1. Kreisbeigeordneter Achim Hallerbach, zuständiger Dezernent für die Umsetzung des Beschlusses die Motivation zusammen. Dies korrespondiert mit der Zielsetzung des Bundes sein finanzielles Engagement vor allem in Afrika auszubauen.
Eine Möglichkeit Bewusstsein für die Idee zu schaffen, stellt die Kampagne FairTrade-Kommunen dar. Sie bezieht alle Bereiche kommunalen Engagements mit ein: die Bürger als Konsumenten, die Kommune als öffentliche Beschaffer, die Medien und eben auch den Einzelhandel.
Die Kreisverwaltung schenkt schon länger Fairtrade-Kaffee aus. In 21 Kirchengemeinden der Region lebt der Gedanke traditionell und verkaufen bzw. schenken FairTrade Produkte aus. Schon zwei Schulen im Landkreis sind als Fairtrade-Schulen anerkannt. In der Zivilgesellschaft gibt es Initiativen um die Eine-Welt-Initiativen in Linz, Unkel und Neuwied. Im Einzelhandel ist das Thema längst ausreichend präsent. Nun setzt der Landkreis auf ausreichende Unterstützung aus dem Gastronomiegewerbe. Denn auch hier bedarf es einer ausreichend hoher Beteiligung. 15 Gastronomiebetriebe müssen die Kampagne mit Angeboten unterstützen.
Als nächsten Schritt ist nun der Aufbau einer lokalen Steuerungsgruppe mit Vertretern aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft im Landkreis geplant.
„Die Kampagne ist ein gutes Instrument, um Solidarität erlebbar zu machen und Wege für den Einzelnen zum Handeln aufzuzeigen,“ beschreibt Priska Dreher, die in der Abteilung Bauen und Umwelt mit dem Aufbau des Bewerbungsverfahrens betraut wurde, den Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger. Achim Hallerbach gibt zu bedenken, dass die Kampagne nur mit breiter Unterstützung aus der Zivilgesellschaft leistbar ist. Dem Eine-Welt-Laden in Linz steht in Zukunft ein Bildungsreferent zur Verfügung. „Elan“, das entwicklungspolitische Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz kann für Aktionen im Zusammenhang der Kampagne mit herangezogen werden.