Neben Hausbesuchen und Sprechstunden sind auch kurze Telefonberatungen möglich. Im Anschluss wird geprüft wie man helfen kann. Es werden bei Bedarf Kontakte hergestellt. So berichtet Brigitte Siebenmorgen, dass während Hausbesuchen auch oft die Themen Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht zur Sprache kommen. Deshalb haben die Gemeindeschwesternplus Kontakt zu den Betreuungsvereinen. Zudem informieren sie ihre Klienten über Veranstaltungen, Vereine und sonstige Unterstützungsmöglichkeiten, damit die Hochbetagten einen Überblick über das Angebot in ihrer Umgebung erhalten.
Von der Arbeit der Gemeindeschwesternplus profitieren nicht nur die älteren Bürger, sondern auch der Landkreis Neuwied. Gerade mit Blick auf den demographischen Wandel ist es wichtig, die Gesellschaft in Bezug auf die Bedürfnisse der hochbetagten Menschen zu sensibilisieren. Soziale Netze tragen einen wesentlichen Teil dazu bei, dass ältere Menschen in ihrem gewohnten Umfeld leben können. Deshalb engagieren sich die Gemeindeschwesternplus in diesem Bereich und versuchen, Hilfen so niedrigschwellig wie möglich zu organisieren.
„Die Menschen sind vor allem dankbar, dass wir Zeit für sie haben“, sind sich die Gemeindeschwesternplus einig. Es geht darum, sich den Menschen anzunehmen und mit ihnen über die kleinen und großen Sorgen des Alltags zu sprechen und bei Bedarf nach Lösungen zu suchen. „Das nötige Vertrauen entwickelt sich zum Glück sehr schnell“, freut sich Roswitha Rosenmüller.
Geleitet wurde die Sitzung durch die Sozialdezernentin des Landkreises Neuwied, Hildegard Person-Fensch. Weitere Mitglieder in diesem Gremium sind die Vertreter der wissenschaftlichen Begleitforschung (deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e.V.), des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz, der Landeszentrale für Gesundheitsförderung RLP und der Pflegekasse AOK RLP. Des Weiteren sind die Anstellungsträger der Gemeindeschwesternplus, Vertreter der teilnehmenden Kommunen (Stadt Neuwied, VG Unkel, VG Bad Hönningen, VG Linz und VG Waldbreitbach) und die Projektverantwortlichen des Landkreises Neuwied, wie auch die Mitarbeitenden der Pflegestützpunkte Neuwied Innenstadt und Linz, der Vorsitzende des Seniorenbeirates der Verbandsgemeinde Unkel sowie die Gemeindeschwesternplus selbst, in die Projektgruppe eingebunden.
Geplant wurde ferner, die Hochbetagten in der gesamten Neuwieder Innenstadt anzuschreiben und auf das kostenlose Beratungsangebot aufmerksam zu machen. Bisher hatte man sich hier auf das Gebiet der „Sozialen Stadt“ (südöstliche Innenstadt um die Raiffeisenbrücke) beschränkt. Der Beigeordnete der Stadt Neuwied, Michael Mang, ist sich sicher, dass eine maßvolle Erweiterung des Einzugsgebietes innerhalb der Stadt eine positive Auswirkung auf das Projekt haben wird. Für das Einzugsgebiet der Gemeindeschwesternplus in Linz haben bereits zwei Verbandsgemeinden Informationsbriefe versendet.
Information:
2015 startete das
Modellprojekt Gemeindeschwesterplus. Die erste Gemeindeschwesterplus begann
ihre Aufgabe in Neuwied am 01. September 2015. Das Projekt wird zu 100 Prozent
vom Land gefördert und hat eine Laufzeit von 3 Jahren. Gleich zwei
Pflegestützpunkte des Landkreises Neuwied erhielten den Zuschlag für die
Projektteilnahme. Seither stehen Roswitha Rosenmüller und Brigitte Siebenmorgen
(mit Sitz am Pflegestützpunkt Linz) sowie Christa Reutelsterz (mit Sitz am
Pflegestützpunkt Neuwied Innenstadt) Seniorinnen und Senioren, die über 80
Jahre alt aber noch nicht pflegebedürftig sind, beratend zur Seite. Im
Gegensatz zu den Mitarbeitern der Pflegestützpunkte führen die
Gemeindeschwesternplus keine Pflegeberatung durch. Bei Fragen rund um das Thema
Pflege stellen sie aber gerne den Kontakt zum Pflegestützpunkt her.
Christa Reutelsterz (für den Bereich Innenstadt Neuwied/Block) ist unter der Telefonnummer 02631 / 9391131 und Roswitha Rosenmüller/Brigitte Siebenmorgen (für die Verbandsgemeinden Linz, Bad Hönningen, Unkel und Waldbreitbach) sind unter 02644 /4063300 erreichbar.