Mit einem Fachvortrag „Qualität ist ohne Träger nicht zu machen“ gab Professor Dr. Armin Schneider von der Hochschule Koblenz einen tiefen Einblick in die vielfältigen Aufgabenstellungen, die gerade Trägern von Kindertagesstätten zukommen. Schneider ist Direktor des neuen Instituts für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit - Rheinland-Pfalz (IBEB), das den Prozess „Qualitätsentwicklung im Diskurs“ (QiD) fachlich und inhaltlich begleiten wird. Was es mit diesem Ansatz auf sich hat, die Besonderheiten und Chancen für die Kitas stellte anschließend Andy Schieler, Mitarbeiter des IBEB heraus.
Aber auch die Praxis kam an diesem Tag zu Wort: Aus der Sicht einer erfahrenen Prozessbegleiterin berichtete Sylvia Herzog, langjährige Kita-Leiterin und inzwischen Mitarbeiterin der Hochschule Koblenz. Elke Börder und Monika Kober von der Evangelischen Kita in Melsbach hatten danach Gelegenheit, aus der Perspektive einer bereits an QiD teilnehmenden Kita über anfängliche Fragen und Vorbehalte, zeitliche Beanspruchung und die gelingende Umsetzung des Prozesses im Team zu sprechen.
In moderierten Workshops hatten dann auch die TeilnehmerInnen Gelegenheit, sich darüber auszutauschen, welche besonderen Herausforderungen (auch) im Prozess „Qualitätsentwicklung im Diskurs“ auf den Kita-Träger und auch das Kita-Tandem zukommen. Auch die vielen Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden in gleich mehreren Frage- und Diskussionsrunden besprochen.
„Unser Ziel, die Kitas für die Teilnahme an QiD zu interessieren und zu mobilisieren, haben wir deutlich erreicht“, war dann auch ein erstes Fazit von Achim Hallerbach, nachdem sich bereits zum Ende des Fachtages 15 Kitas für die Teilnahme 2017 entschieden hatten.
„Spannend war für die Teilnehmer auch noch einmal die Frage, wie sich die Regionalgruppen finden. Hier wird es so sein, dass die teilnehmenden Kitas einen Erst- und Zweitwunsch nennen können. Unser Fachreferat wird gemeinsam mit dem IBEB versuchen, eine möglichst vielfältige Zusammensetzung der Regionalgruppen zu gestalten. Ein spannendes und zugleich praxisorientiertes Projekt mit nachhaltiger Wirkung“, beschreibt Achim Hallerbach die nächsten Verfahrensschritte und das Ziel.
Bis zu 25 Kitas haben die Möglichkeit, 2017 mitzumachen – alle übrigen Einrichtungen sollen dann in 2018 dabei sein.
Qualitätsentwicklung im Diskurs
ermöglicht eine effiziente und strukturierte Reflexion und Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeit in den Kindertagesstätten in den Bereichen Eltern-, Familien- und Sozialraumorientierung. Zielsetzungen sind u.a., sich mit der eigenen Haltung auseinander zu setzen, die Reflexionsfähigkeit zu erhöhen, das Wissen zu Eltern-, Familien- und Sozialraumorientierung und zu (Selbst)-Evaluation zu vertiefen.
In sogenannten Regionalgruppen, denen jeweils 5 Kitas angehören, treffen sich sog. Kita-Tandems insgesamt fünfmal innerhalb eines Jahres unter fachlicher Anleitung einer Prozessbegleiter*in, die in die zu bearbeitende Thematik theoretisch einführt, praktische Hinweise gibt, Methoden und Materialien an die Hand gibt. Die Kita-Tandems setzen sich idealerweise aus der Leitung der Kita und einer weiteren pädagogischen Fachkraft zusammen; sie sind verantwortlich für die Steuerung des Prozesses und Multiplikatoren ins Team.
Finanziert
werden die Kosten für den Prozess der „Qualitätsentwicklung im Diskurs“ aus den
Mitteln, die dem Landkreis Neuwied in 2017 und 2018 zufließen werden aus den
Mitteln des ehemaligen Betreuungsgeldes.