Als Obere Naturschutzbehörde ist die SGD Nord für die Organisation und Finanzierung der Biotoppflegemaßnahmen verantwortlich. „Um diese einzigartige Kulturlandschaft mit ihrer Artenvielfalt für nachfolgende Generationen zu erhalten, wird die Betreuung des Biotops durch das Land Rheinland-Pfalz finanziell unterstützt. Allein im vergangenen Jahr hat das Land die Pflege des Buchholzer Moors mit rund 8.000 Euro gefördert“, so Kleemann.
Das „Buchholzer Moor“ zählt zu den letzten Heidegebieten im vorderen Westerwald. Es liegt westlich von Buchholz (Landkreis Neuwied) an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen, hat eine Größe von 67 Hektar und besteht offiziell seit 2007. In den 50er Jahren wurde das Gebiet mit standortfremden Nadelbäumen aufgeforstet. Dadurch ging ein Großteil der Lebensräume vieler einheimischer Tier- und Pflanzenarten verloren.
Durch die gute Zusammenarbeit zwischen der SGD Nord, dem Kreis Neuwied, der Ortsgemeinde Buchholz und dem Arbeitskreis Natur- und Umweltschutz Asbacher Land (ANUAL) ist es gelungen, den Fichten- und Kiefernwald wieder in eine vielfältige Heidelandschaft umzuwandeln. Es wurden umfangreiche Biotoppflegemaßnahmen, wie die Beseitigung der Fichten- und Kieferbäume, das Mulchen von Flächen sowie das Aufbringen von Heidekraut-Samen durchgeführt. Mit regelmäßigen Mahdarbeiten und einer Ziegen- und Schafsbeweidung wird zudem der Verbuschung des Gebietes entgegengewirkt. Die Pflegemaßnahmen werden gemeinsam von der Ortsgemeinde Buchholz und der SGD Nord finanziert und durch die Kreisverwaltung Neuwied koordiniert.
Die Investitionen haben sich gelohnt. Das Buchholzer Moor hat sich zu einem Biotop mit einer bedeutenden Artenvielfalt entwickelt. Lang verschwundene Tier- und Pflanzenarten, wie der Sonnentau, der Lungenenzian, die Moorlilie oder das steife Tormoos sowie zahlreiche Liebellen- und Heuschreckenarten haben sich im Laufe der Jahre ihre Lebensräume zurückerobert.
Achim Hallerbach, 1. Kreisbeigeordneter und Umweltdezernent des Landkreises Neuwied, betonte die gute Zusammenarbeit zwischen den Kommunen, der örtlichen Akteure und der Naturschutzverwaltung: „Erst durch das finanzielle Engagement der Ortsgemeinde Buchholz im Rahmen der Ökokontoregelung, der Förderung des Landes, der breiten Akzeptanz in der Bürgerschaft und durch die vielen freiwilligen Arbeitsstunden des Arbeitskreises Natur- und Umweltschutz konnte die Heide in Buchholz wieder großflächig entwickelt werden.“