„Wir
lagen im Landkreis Neuwied im Jahr 2015 mit rund 508.000 Euro Fördergeldern,
die vom Land zur Verfügung gestellt wurden erneut auf hohem Niveau. Bislang
stehen rund drei Viertel des Förderkontingentes des vergangenen zur Verfügung.
Weitere Mittel sind bereits angefordert. Eine gute finanzielle Unterstützung
durch das Landesförderprogramm ist von besonderer Bedeutung. Denn die
finanzielle Unterstützung privater Initiativen ermöglicht es vielen Bauherren
ältere Gebäude an heutige Wohnstandards, energetische Anforderungen sowie
flexiblen Nutzungsansprüchen im Lebenszyklus eines Gebäudes anzupassen und
somit zur dorf- und ortsgerechten Gestaltung beizutragen.“ betonte
Planungsdezernent Achim Hallerbach.
Von dem Förderprogramm des Landes können die Bürger, die ein älteres Gebäude, das vor 1960 erbaut wurde umnutzen oder umbauen bzw. sanieren möchten profitieren. Voraussetzung ist allerdings dass es sich um eine der zahlreichen Dorferneuerungsgemeinden des Landkreises handelt, die über ein Dorferneuerungskonzept verfügen.
Zentraler
Förderschwerpunkt des Landesförderungsprogramms stellt seit einigen Jahren die
Innenentwicklung zur Belebung der Ortskerne und der Wohnraumschaffung durch
Umnutzung leer stehender, ortsbildprägender Bausubstanz dar. Weitere
Schwerpunkte sind bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der Daseinsvorsorge sowie
der Infrastruktur. Dies sind in erster Linie Projekte zur Schaffung und
Sicherung von Arbeitsplätzen in Ortskernen wie z.B. die Errichtung von
Handwerks- oder Dienstleistungsbetrieben, Dorfläden, die Gestaltung von Dorf-
und Spielplätzen, umfassende Gestaltungsmaßnahmen an Gebäuden, Jugendräume,
Maßnahmen zur Verbesserung des Fremdenverkehrs sowie kulturelle Projekte. Unter
bestimmten Voraussetzungen kann auch ein Abriss oder Teilabriss mit
anschließendem Wideraufbau oder Neubau gefördert werden.
„Grundsätzlich ist es wichtig, dass sich die Antragsteller frühzeitig über Fördermöglichkeiten seines Projektes beim Kreis informiert und sich fachlich beraten lässt. Dafür stehen die zuständigen Mitarbeiterinnen zur Verfügung.“
„Wir haben im Landkreis Neuwied viele gelungenen Projekte mit Vorbildcharakter, die mithilfe des Dorferneuerungsprogramms umgesetzt worden sind, können aber leider nur eine kleine Auswahl zeigen“, bedauert Planungsdezernent Achim Hallerbach.
Von einer der besonders gelungenen Maßnahme zur Innenentwicklung im alten Dorfkern des Ortsteils Hesseln/Leubsdorf, die Mithilfe des Dorferneuerungsprogramms umgesetzt wurde, machten sich der Kreisbeigeordnete und die zuständige Mitarbeiterin, Margit Rödder-Rasbach, selbst ein Bild vor Ort.
Die
ehemalige leer stehende Fachwerkscheune, die lange aus Pferdestell genutzt
wurde, befindet mit Ihren aktuellen Anbauten im Dorfmittelpunkt von Hesseln
gegenüber der kleinen Dorfkirche. Sie stammt aus dem Jahre um 1900 und gehörte
als Nebengebäude zu einem Fachwerkensemble, das die Familie Reuther in Anfang
der 80–er Jahre erworben, kernsaniert renoviert und ausgebaut hatte. Nachdem alle
Kinder das Haus verlassen hatten, waren das angrenzende bisherige Wohnhaus
incl. der zu Wohnraum umgenutzten Scheune zu groß geworden. Dann entstand die
Idee als kleineren Alterswohnsitz einen Anbau unter Einbeziehung des leer
stehende Fachwerkgebäudes zu planen.
Der moderne Anbau lehnt sich an die notwendigen Teilabriss der nicht erhaltenswerten Anbauten an die Fachwerkscheune hinsichtlich der Dachform mit flach geneigtem Satteldach und verputzter Fassade harmonisch an und fügt sich architektonisch sehr gut in das Gesamtensemble ein. Er ist auf massivem Untergeschoss in Holzbauweise erstellt und verfügt aus energetischer Sicht anhand der Nutzung von Erdwärme eine moderne, zukunftsweisende Energieversorgung. Der ansprechend gestaltete Garten mit Staketenzaun, Natursteinpflaster und die mit Bruchstein- bzw. Basaltmauern eingefassten Beete sowie ein kleiner Teich runden das Gesamtbild harmonisch ab.
Planungsdezernent Achim Hallerbach sieht anhand der großen Nachfrage nach dem Förderprogramm des Landes bestätigt: „Die aktuelle Ausrichtung der Schwerpunktförderung des Dorferneuerungsprogramms zur Innenentwicklung stellt ein effektives Instrument zur Stärkung der Ortskerne und Vermeidung von Leerständen dar. Von Ihr gehen wichtige Impulse für eine nachhaltige Entwicklung und Belebung der Dörfer sowie der Erhaltung einer dorfgerechten Gestaltung aus, insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels.
Nähere Informationen zur Fördermöglichkeiten
erhalten im Dorferneuerungsreferat der Kreisverwaltung Neuwied: Margit
Rödder-Rasbach Telefon: 02631-803-235 und Carina Baugut-Seyfried
02631-803-402 sowie auf der Homepage der Kreisverwaltung in Bürgerinformationssystem
unter Dorferneuerung:
www.kreis-neuwied.de