Diese Absicht besteht seitens der Kreisverwaltung auch nach wie vor. Lärmschutzrechtliche Gründe sprechen jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch gegen diese Aufhebung. Verkehrszählungen durch den Straßenbaulastträger und die daraus zu errechnenden Immissionswerte führen zu dem Ergebnis, dass die zulässigen Grenzwerte teilweise überschritten werden. Dies gilt sowohl für die B 256 in Straßenhaus, als auch für die L 258 in Anhausen und Rüscheid. In allen drei Ortschaften wurden in der Vergangenheit an verschiedenen Gebäuden bereits passive Lärmschutzmaßnahmen durchgeführt.
Wenngleich die Kreisverwaltung im Falle der Aufhebung des Lkw-Durchfahrverbotes auch nicht mit einer spürbaren Zunahme des Lkw-Verkehrs auf der B 256 rechnet, muss dennoch zunächst geprüft werden, ob diese bereits erfolgten passiven Lärmschutzmaßnahmen im Einzelfall ausreichen bzw. ob und ggf. wo zunächst noch derartige Maßnahmen durchgeführt werden müssen.
Zwischen den Einmündungen der Kreisstraßen 101 (Ober-/Niederraden) und 99 (Ellingen) wurde im Zeitraum vom 07. bis 13.03.2016 eine durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke (DTV) von 17.169 Kfz / 24 h mit einem Lkw-Anteil (= Fahrzeuge über 3,5 t) von 1.126 Kfz / 24 h (= 6,6 %) ermittelt. Diese Werte lagen 2011 bei einer DTV von 15.800 Kfz / 24 h und einem Lkw-Anteil von 840 Kfz / 24 h (= 5,3 %).
Auf der L 258 stellen sich diese Werte wie folgt dar: Im Bereich Anhausen: 7.952 Kfz / 24 h mit einem Lkw-Anteil von 505 Kfz / 24 h (= 7,00 %) in 2012 gegenüber 7.815 Kfz / 24 h mit einem Lkw-Anteil von 467 Kfz / 24 h (= 6,0 %). Auf der freien Strecke zwischen Anhausen und Rüscheid betrug die DTV 2012 7.213 Kfz / 24 h mit einem Lkw-Anteil von 525 Kfz / 24 h (7,3 %) gegenüber 6.847 Kfz / 24 h mit einem Lkw-Anteil von 491 Kfz / 24 h (7,2 %).
Während die DTV auf der B 256 insgesamt also zwischen 2011 und 2016 um 8,7 % gestiegen ist, ist die auf der L 258 zwischen 2012 und heute ein Rückgang von 1,7% bzw. 5,1 % zu verzeichnen. Die Steigerung auf der B 256 wird seitens der Kreisverwaltung in erster Linie auf eine allgemeine Zunahme des Verkehrsaufkommens in den letzten Jahren zurückgeführt, wobei jedoch auch die Fertigstellung der Ortsumgehung Rengsdorf als zusätzlicher Grund nicht ausgeschlossen werden könne, so die Straßenverkehrsabteilung der Kreisverwaltung.