Landrat Rainer Kaul traf sich mit Jürgen Ziegler als Vertreter des Corps, um letzte Details der Teilnahme zu besprechen. Kaul betonte: „Aufgrund langjähriger guter Kontakte und des guten Rufes des Corps zögerte ich keinen Moment, die Linzer in diesem Jahr als unsere Vertreter zu nominieren. Hinzu kommt noch die historische Verbindung des Landkreises Neuwied mit dem früheren Kreis Linz.“ Beide feiern in diesem Jahr ihre Gründung vor 200 Jahren. 1822 wurden dann beide miteinander vereint.
Zum Repertoire des Musikzuges gehören klassische Spielmannszugmärsche, Kölsche Leeder „vun fröher un heut“ sowie moderne Chartstücke. Wie im kölschen Karneval üblich, stellen die Uniformen eine Persiflage auf das Militär dar. Darüber hinaus bietet das Corps bei ihren Auftritten gekonnte Tanzdarbietungen durch das Tanzpaar Svenja und Mesi und ihre Männertanzgruppe bzw. den traditionelle Stippe-Fötche-Tanz.
In dem Gedanken, die Feste, besonders den Karneval zu verschönern, wurde 1934 der Entschluss gefasst, in Linz ein Stadtsoldatencorps zu gründen. Schulkameraden vom Jahrgang 1911 trafen sich hierzu. Mit anfangs gut zehn Mitgliedern, stellt das Stadtsoldatencorps, das älteste männliche Corps in Linz dar. Während der Kriegsjahre wurden die Aktivitäten des Corps leider stark eingeschränkt. Das erste Mariechen des Corps war männlich. Eine Darstellung eines Mannes in Frauenkleidern wurde während der Nazizeit jedoch verboten.
Interessante Aktivitäten bieten den Mitgliedern ein abwechslungsreiches Vereinsleben. So zählen für viele die Kanada-Reise im Jahr 1999 und Teilnahme an der Stampede-Parade in Calgary mit weit über 100 Personen zu den eindrucksvollsten Erlebnissen. Regelmäßig sind die Rut-Wießen Ausrichter des Närrischen Wochenendes in Linz.
Deichsel und Bock der Gulaschkanone stammen aus einem Fund kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Eigensanierung und Ausbau seit den 50er-Jahren durch Kameraden des Corps erhalten sie voll funktionstüchtig.
Der Festzug wird im SWR-Fernsehen übertragen.