Einst stand im Engerser
Feld ein Betonwerk der Firma Kann für das die Natur Platz machte. Seit Ende
April 2016 ist das ehemalige Betriebsgelände offiziell stillgelegt und
abgerissen. Ohne weiteren menschlichen Einfluss hat die Natur nun die Chance,
sich wieder zu erholen und zu entwickeln. Und die ersten Erfolge haben sich
bereits eingestellt. Nunmehr müssen diese wertvollen Kleinode vor den
Erholungssuchenden und Spaziergängern geschützt werden. Deshalb: ein Blick vom
Wirtschaftsweg ist ausreichend.
Der Naturschutzbeirat des Landkreises Neuwied besichtigte kürzlich bereits die Flachwassertümpel mit den Kreuzkröten und nun wurden von Günter Hahn, Biotopbetreuer des Landkreises Neuwied und Hans- Peter Job von der Unteren Naturschutzbehörde die Arten in den Tümpeln genau bestimmt, die sich glücklicherweise wieder auf dem Gelände eingestellt haben. „Vor dem Eingriff des Menschen war die Kreuzkröte in diesem Teil des Engerser Feldes beheimatet“, berichtet Günter Hahn. „Es ist sehr positiv, das diese seltenen Arten nun wieder hier zu finden ist. Die Kreuzkröte ist eine Pionierart, die offenen und sandigen Boden benötigt. Sie ist die meist gefährdetste Amphibienart im Landkreis Neuwied.“
„Durch die Stilllegung des Kann-Betonwerkes, die Abrissmaßnahmen und die Absperrmaßnahmen des ehemaligen Betriebsgrundstücks wurde ein weiterer Schritt zum besseren vorsorgenden Grundwasserschutz tatsächlich unternommen. Dass durch die Begleitung der Maßnahmen durch den Naturschutz und unseren Biotopbetreuer auch noch solche positiven Wirkungen auf den Artenschutz erzielt werden, werden wir mit weiteren Artenschutzmaßnahmen für die Kreuzkröte unterstützen“, so Achim Hallerbach, 1. Kreisbeigeordneter und Umweltdezernent im Landkreis Neuwied.
„Das Landschaftsbild im Engerser Feld wurde erheblich aufgewertet und bereits jetzt schon die Lebensbedingungen dieser seltenen Art verbessert“, erläutert die Referatsleiterin für Umwelt und Naturschutz der Kreisverwaltung Neuwied, Ina Heidelbach. „Damit sich die Arten weiteren Raum zurückerobern können, möchten wir die Erholungssuchenden und Spaziergänger bitten dieses wertvolle Natura 2000-Gebiet entlang der bestehenden Wirtschaftswege zu erkunden und die Privatflächen, die gleichzeitig Lebensstätten geschützter Arten beinhalten ungestört der Natur zu überlassen.“