Dr. Jochen Fischer vom Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht stellte im ersten Fachvortrag die Lebensgemeinschaften der verschiedenen Gewässertypen vor und erläuterte, wie anhand der einzelnen Arten – ob Fische, Insektenlarven oder Algen – die Wasserqualität beurteilt werden kann.
Einem Thema, das wohl alle Verantwortlichen für die Gewässerunterhaltung immer wieder beschäftigt, widmete Dr. Thomas Paulus (Gemeinnützige Fortbildungsgesellschaft für Wasserwirtschaft und Landschaftsentwicklung, GFG) seinen Vortrag: Dem „Nutzungsdruck“ der Gewässeranlieger auf die Bäche. Besonders in den Ortslagen werden die Ufer oft befestigt, bebaut, mit nicht standortgerechten Gehölzen bepflanzt oder gar für das Ablagern von Grünschnitt, Kompost und Gartenabfällen genutzt. Die GFG hat aktuell zu diesem Thema auch ein Faltblatt mit „Tipps und Informationen für Gewässeranlieger“ herausgegeben. Das Faltblatt kann von der Seite www.gfg-fortbildung.de kostenfrei heruntergeladen werden.
Ein Schwerpunkt der naturnahen Gewässerentwicklung in Rheinland-Pfalz ist die „ökologische Durchgängigkeit“ der Bäche und Flüsse: Fische und Kleinlebewesen sollen nicht auf Querbauwerke stoßen, die ihren natürlichen Wanderungen einen Riegel vorschieben. Gerhard Schlösser von der Regionalstelle Montabaur der SGD Nord stellte den Umbau der „Rasselsteinwehre“ in diesem Sinne vor; die Wehre waren 2010 bzw. 2014 in flache Natursteinrampen umgebaut worden. Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Exkursion zu den beiden zuletzt umgebauten Wehren am Unterlauf der Wied.