Die Schülerinnen erwartete ein vielfältiges Mitmachangebot und leibhaftige Beispiele in Sachen „Frauen in Männerberufen“, denn viele der 24 Aussteller waren mit weiblichen Auszubildenden oder Beschäftigten vertreten, die den Schülerinnen für Fragen zur Verfügung standen.
Unter Federführung der Beauftragten für Chancengleichheit der
Arbeitsagentur, Wiebke Birk-Engel, hatten die Organisatorinnen auch Firmen mit
ungewöhnlichen Berufsbildern gewinnen können, so stellte z.B. auch eine
Orthopädiemeisterin oder eine Fachwirtin für Güterverkehr und Logistik ihren
Beruf vor.
Befragungen belegen, dass kennengelernte Berufe positiver
bewertet werden als unbekannte und dass Berufsentscheidungen auch davon
abhängen, ob es positive Vorbilder gibt. „Uns ist es wichtig, dass wir mit dem
Girls‘ Day die mögliche Berufswahlpalette der Mädchen etwas erweitern
und zeigen, dass es Frauen in technischen, naturwissenschaftlichen und
handwerklichen Berufen gibt“, erklären Birgit Bayer und Doris Eyl-Müller,
Gleichstellungsbeauftragte der Stadt und des Landkreises Neuwied, die
Motivation der Organisatorinnen.
Dass für eine solche Veranstaltung das Jugendzentrum der Stadt der angemessene Veranstaltungsort ist, steht für Anna Tiedemann vom Big House und Lena Schmuck von der Jugendpflege des Kreises außer Frage: „Ausbildung und Berufswahl steht auch bei vielen unserer Besucherinnen und Besucher auf der to-do-Liste. Das passt sehr gut, denn Jugendzentrum heißt nicht nur Kultur, Spiel und Freizeit“.
Auch die Turnhalle der benachbarten Integrierten Gesamtschule
Johanna-Loewenherz stand für den Berufsparcours zur Verfügung. Der Parcours
fand wie die gesamte Veranstaltung regen Zuspruch. „Es hat den Schülerinnen
sichtlich Spaß gemacht einen Würfel auszusägen oder einen Stromkreis ans Laufen
zu bringen“, beschreibt Heike Peifer, Beauftragte für Chancengleichheit im
Job-Center, die Teilnehmerinnen am Parcours. Diese Auffassung teilten auch die
Austeller, denn es wurde viel probiert, viel gefragt - auch schon nach
Praktikums- und Ausbildungsplätzen. Die Mädchen waren mit Herzblut und
Engagement dabei, egal, ob es nun galt den Feuerlöscher am Stand der
städtischen Feuerwehr zu bedienen, bei der Handwerkskammer ein Holzspielzeug
auszustanzen und zu schleifen oder in einem Müllfahrzeug, einem Feuerwehrwagen
oder großen Reisebus Platz zu nehmen. Eine gelungene Veranstaltung, die
hoffentlich dazu beigetragen hat, dass junge Frauen einen zukunftsfähigen Beruf
finden, der ihnen richtig Freude macht.
Organisiert wird der Girls‘ Day jährlich von der Jugendpflege von Stadt und Landkreis, den Gleichstellungsstellen sowie den Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Arbeitsagentur und dem Job-Center.