Kreis Neuwied. Nachhaltigkeit beginnt im Kleinen: Zu einer gesunden, klimabewussten Ernährung gehört der Anbau von frischen Kräutern, Salaten und Gemüse im Garten oder auf dem Balkon. Beim Kochen ans Beet zu gehen und sich an den selbst angebauten Zutaten zu bedienen, hat etwas Ursprüngliches und kann - je nachdem wie viel Platz und Zeit man hat - ein richtiger Gewinn für den Geldbeutel sein. Die Pflanzen binden außerdem Kohlendioxid und Emissionen, die bei der Aufzucht in Gewächshäusern und dem Transport in den Laden entstehen, werden ebenfalls eingespart - von dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ganz abgesehen. Zu Hause frisch ernten kann man sogar ganzjährig auf dem Fensterbrett. Mit ein paar Tipps für die Selbstversorgung sowie ein bisschen Geduld und Übung bekommt das jeder hin. Auch jetzt noch kann fleißig ausgesät und angezogen werden.
Eine kleine Hilfe bietet der Aussaatkalender, der in der neuen Auflage an unser Klima im Kreis Neuwied angepasst ist. Je nach Höhenlage kann in Rheinnähe schon einen Monat früher mit der Aussaat begonnen werden. Durch die Klimaerwärmung - bei uns ist das 1,5-Grad-Ziel bereits überschritten - startet der Frühling immer früher. Mehr Ertrag ist zwar ein Vorteil, doch durch die extreme Hitze kann es auch notwendig sein, öfter zu gießen. Hierbei sollte die erste Wahl der Gang zur Regentonne sein, um auch hier die natürlichen Ressourcen zum Nulltarif zu nutzen. Wie jedes kleine Samenkorn mal größer wird, kann auch unser Bewusstsein für Nachhaltigkeit mit so kleinen Dingen beginnen.
Klimaschutzmanagerin Janine Sieben (von links), Landrat Achim Hallerbach und Gabi Schäfer von der Stabsstelle „Energie, Klima, Umwelt“ mit dem aktualisierten und regional zugeschnittenen Aussaatkalender.