Kommunen können Fördermittel im Bereich Energie und nachhaltige Gemeindeentwicklung erhalten

Wie können Gemeinden und Bürger bei der Energieeffizienz und der Wärmeeinsparung ansetzen? Hier schlummern erhebliche Potenziale und die Chance, sich damit ein großes Stück unabhängiger von Großkonzernen und Risikoländern zu machen. Öl und Gas sind günstig wie schon seit Jahren nicht mehr. Die OPEC  und die US-Schiefergas Produzenten liefern sich einen Preiskampf. Iran kommt mit seinen Ölvorräten auf den Weltmarkt. Die Welt wird dadurch politisch nicht nur im Nahen Osten unruhiger mit unklarem Ausgang. „Energiepolitik muss langfristig gedacht werden. Der Barrel-Preis wird früher oder später wieder anziehen. Ich halte es gerade jetzt für wichtig die langfristigen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren und weiter an den Einsparzielen und der Umsteuerung auf erneuerbare Energien festzuhalten“, appellierte der 1.Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach im Rahmen seiner Begrüßung.

Foto: (v.l.n.r.) 1.Kreisbeigeordneter Achim Hallerbach, Dr. Alexander Reis, Tobias Gruben sowie die Referenten Gerhard Wust, Christoph Zeis, Dr. Martin Wörner, Dr. Victor Klein,  Priska Dreher und Klimaschutzmanager Oliver Franz werben bei den Kommunen sich als Modellorte beim Projekt Smart Villages zu melden und sich mit anderen Dörfern zu vernetzen.Denn kurzfristig lasse der Ölpreisverfall zwar die Rentabilität der Erneuerbaren Energien im Vergleich zu fossilen Brennstoffen temporär sinken und wirke damit wie Wasser auf die Mühlen von Kritikern. Doch vorschnelle Reaktionen wären falsch. Trotz des derzeit billigen Öls habe sich an der grundsätzlichen Knappheit fossiler Energieträger nichts verändert.

Erster Kreisbeigeordneter Achim Hallerbach, gleichzeitig auch Vorsitzender des Energiebeirates des Kreises Neuwied, hatte die Verbandsbürgermeister, Ortsbürgermeister und weitere kommunalen Vertreter eingeladen, um sich über Lösungswege zur nachhaltigen Entwicklung der Dörfer und Städte auszutauschen: „Unsere Kommunen sind ideale Partner. Sie können Strategien für nachhaltige Energie in ihre lokalen Entwicklungsziele zu integrieren. Die Energiewende muss von unten aktiv aufgebaut werden.“

Zusammen mit Dr. Alexander Reis und Tobias Gruben vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) Birkenfeld warb Achim Hallerbach bei den Gemeinden, sich für das Projekt zu öffnen und die angebotenen Hilfestellungen zu nutzen.

Der Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf den Themen Energieeffizienz und Wärmenutzung. Die eingeladenen Referenten erklärten praxisnah unterschiedliche Wege der Verwirklichung der Energieziele. Christoph Zeis, Geschäftsführer der Energiedienstleistungsgesellschaft (EDG) Rheinhessen-Nahe stellte seine kommunal getragene Energiedienstleistungsgesellschaft vor. Im Auftrag von zehn Verbandsgemeinden und drei Landkreisen hat die Gesellschaft  in den letzten 17 Jahren systematisch die Energieversorgung der kommunalen Gebäude im Auftrag und für die Kommunen in über 250 Contracting-Projekten optimiert , über 100 Blockheizkraftwerke und 24 Holz-Heizkraftwerke kommen dabei zum Einsatz. Rund 42.000 Tonnen Kohlendioxid Einsparung ist die erfolgreiche Bilanz des kommunalen Unternehmens. Dr. Victor Klein erläuterte den Erfolg eines Bürgerelektroautos in der Verbandsgemeinde Birkenfeld. Die zuerst als „dummes und unüberlegtes Projekt“ titulierte Idee wurde ein anerkanntes und geschätztes Mobilitätsangebot für vor allem ältere Menschen in der Verbandsgemeinde.

Dr. Alexander Reis und Tobias Gruben sind sich sicher, in jedem Ort kann die Energieversorgung optimiert und zukunftssicherer aufgestellt werden. Zudem stehen durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW), Leader und weitere mögliche Fördermittel des Landes mit Förderquoten von 50-80 Prozent attraktive Finanzierungsoptionen zur Verfügung.

„Wählen wir eine saubere, nachhaltige und friedfertige Zukunft. Lassen Sie  uns die Energiewende hier vor Ort nach unseren Möglichkeiten intelligent organisieren,“ appellierte der 1.Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach zum Abschluß.

Die Kreisverwaltung Neuwied sucht nunmehr zehn Gemeinden, die bei dem Projekt „Smart Villages“ mitmachen möchten. Im nächsten Schritt bietet ein kostenloser Workshop am Mittwoch, 27. April, 18 Uhr im ASL in Linkenbach für die interessierten Gemeinden die Gelegenheit, ihre eigenen Ideen thematisch mit fachlicher Unterstützung weiterzuentwickeln.

Interessierte Kommunen können sich bei Klimaschutzmanager Oliver Franz oder bei Priska Dreher, Umweltreferat der Kreisverwaltung Neuwied melden. Auch für eine weitere Beratung im Vorfeld stehen die beiden Ansprechpartner zur Verfügung.

Kontakt: Kreisverwaltung Neuwied, Wilhelm-Leuschner-Straße 7-9.,  56564 Neuwied, Telefon 02631-803 406 oder 650 bzw. E-Mail-Adressen: oliver.franz@kreis-neuwied.de;
priska.dreher@kreis-neuwied.de

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