Aber die Verbraucherzentrale bietet noch mehr. Die Berater kommen auch zu den Bürgern nach Hause: einen Gebäudecheck, bei dem Strom- und Wärmeverbrauch, Elektrogeräteausstattung, Heizungsanlage, Gebäudehülle, Nutzbarkeit für erneuerbare Energien in einer zweistündigem Begehung untersucht werden, gibt es dank hoher Förderung vom Bund sogar schon für 20 Euro.
„Dass die Maßnahmenempfehlungen auch umgesetzt werden und nachweislich zu Einsparungen an Energie und CO2 führen hat eine Evaluation durch das Institut ifeu bestätigt,“ ergänzt der Vorsitzende des Energiebeirates, der 1. Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach.
Martin Knopp, der zuständige Berater für den Landkreis Neuwied wies mit einem konkreten Sanierungsbeispiel nach, dass sich die einzelnen Förderprogramme, konsequent in einem Modernisierungplan eingearbeitet, durchaus lohnen. In seinem vorgetragenen Beispiel erhielt der Bauherr 25 Prozent Barzuschuss bei einer Komplettsanierung. „Die Förderlandschaft ist komplex“, weiß der 1. Kreisbeigeordnete Achim Hallerbach. Er rät dazu, sich im Vorfeld eines Sanierungsvorhabens von der Verbraucherzentrale beraten zu lassen. „Mit Martin Knopp steht dem Landkreis ein ausgezeichneter Fachmann zur Verfügung, der in der Praxis verankert ist,“ bestätigt Hallerbach.
Die Mittelstandsinitiative des Handwerks wird in der Region maßgeblich von der Handwerkskammer Koblenz umgesetzt. Ziel der Initiative ist es, Energieeinsparpotenziale in Betrieben zu erkennen und deren Energieeffizienz verbessern. Eine neutrale Unterstützung der Betriebe durch Dialog, Motivation, Information und Begleitung wird unter anderem angeboten. In rund 700 Vor-Ort-Besuchen im Kammerbezirk wurden relevante Energiedaten in den Beratungen ermittelt. Kurt Krautscheid, Präsident der Handwerkskammer und sein Mitarbeiter Norbert Dümpelfeld präsentierten mit dem Energiebuch, ein neue praxistaugliche Anleitung für Handwerksbetriebe. Das Energiebuch bietet Hilfe durch planvolle Erfassung und zentrale Sammlung aller wichtigen betrieblichen Energiedaten, um den Betriebsinhabern das künftige Handeln zu erleichtern. Der Leitfaden „Energieeffizienz im Handwerk“ bietet onlinebasiert branchenspezifisch darüber hinaus essentielle Hilfestellung für kleine und mittlere Betriebe.
Auch Kommunen können durch strukturierte Erfassung und
Controlling ihre Energieeffizienz erheblich steigern. Peter Müller, Referent
der Energieagenur Rheinland-Pfalz ermunterte im Energiebeirat nochmals dazu,
dass sich Verbandsgemeinden im Kreis an einem diesbezüglichen Pilotprojet in
der Region Westerwald beteiligen. Kostenlos werden die Kommunen dabei
beim Aufbau und der dauerhaften Verankerung eines maßgeschneiderten
Energiecontrollings und -managements für ihre kommunalen Liegenschaften
unterstützt, um konkrete Energieeffizienzmaßnahmen schrittweise zu entwickeln
und umzusetzen.