Daher möchte die Neuwieder Kreisverwaltung das vermehrte Entstehen solcher Blühwiesen fördern. Exemplarisch hat sie jetzt vier Beutel mit speziellem Saatgut an interessierte Gemeinden verteilt, die damit auf Flächen von 300 bis 500 Quadratmetern aussähen können. „Wir wollen ein Beispiel geben und hoffen, dass wir im privaten Bereich viele Nachahmer finden“, appellierte Achim Hallerbach bei der Übergabe eines dieser Saatgutbeuteln in Roßbach. Der Landrat machte dabei deutlich, dass solche Flächen nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch schön anzusehen sind.
Er weist zudem auf einen zweiten wichtigen Aspekt des Blühwiesen-Projekts hin: „Es fördert den Erhalt unseres traditionellen, typischen Landschaftsbildes“, sagt er. Denn nach einer neuen Vorgabe darf in Außenbereichen des Kreises Neuwied nur noch regiozertifiziertes Saatgut aus dem sogenannten „Ursprungsgebiet 7“ (UG 7) verwendet werden, das optimal an die hiesigen Bedingungen angepasst ist. Enthalten sind die typischen Arten der Region, die die heimatliche Landschaft prägen. „Dieses spezielle Saatgut war gar nicht leicht zu bekommen“, erzählt Schäfer. „Deshalb sind wir jetzt auch neugierig, wie es in Natura aussieht. Auf jeden Fall holen wir aber mit dieser Mischung ein wenig die vielfältige Natur von früher zurück und unterstützen damit auch die heimischen Bienen und Insekten“, sagt sie.