„Um Ursachen zu erforschen, müssen Tabuzonen durchleuchtet werden. Gerade bei psychischen Erkrankungen sollte ein offener Umgang Normalität werden.“ Der Aufruf von Landrat Achim Hallerbach findet in Kürze eine weitere Umsetzung.
Wer Irrwege im Erwachsenenalter verstehen möchte, sollte die Kindheit der Töchter und Söhne psychisch erkrankter Eltern in den Blick nehmen. Dies ist eines der Ziele, das die Psychiatriekoordination des Kreis-Gesundheitsamtes mit ihren diesjährigen „Trialog“-Veranstaltungen erreichen möchte. Das Format startet im Landkreis Neuwied am Donnerstag, 20. Februar, 17.30 Uhr, im evangelischen Gemeindehaus an der Heddesdorfer Kirche in Neuwied mit einem Austausch über die Problematik der schweren Kindheit.
Das Ideal ist die Kindheit einer glücklichen Bildbuch-Welt mit Eltern, die lieben, schützen und fördern. Was aber, wenn das Leben nicht immer „kinderleicht“ war, sondern Sorgen, Ängste und Verwirrung ihren Platz fanden?
Mit dem Thema „Kinder psychisch erkrankter Eltern- was wir brauchen oder gebraucht hätten“ soll ein gemeinschaftlicher Austausch über die gemachten Erfahrungen und deren Auswirkungen bis ins Erwachsenenalter hinein, angeregt werden. Welche Herausforderungen mussten gemeistert werden, was war hilfreich für eine selbst oder für Angehörige und Freude und welche schwierigen Entscheidungen müssen aus professioneller Sicht getroffen werden?
Über psychische Erkrankungen zu sprechen bedeutet nach wie vor eine große Überwindung. Im „Trialog“ werden keine Vorträge gehalten, alle Teilnehmenden selbst sind die Experten- Experten in eigener Sache. Der Gewinn entsteht durch das Zusammenwirken von Erfahrungen. Moderiert von Sarah Berens und Julia Bröhling- Kusterer können gemeinsam auch schwierige Themen besprochen werden.
Eingeladen sind betroffene Personen, Angehörige und Fachkräfte, die Erfahrung mit der Problematik haben sammeln müssen sowie alle Bürgerinnen und Bürger, die Interesse an unterschiedlichen Perspektiven und einem Gespräch auf Augenhöhe haben.
Mit finanzieller Unterstützung der Kreisverwaltung Neuwied ist das Angebot kostenfrei.
(Kontakt: Kreisverwaltung Neuwied, Gesundheitsamt Koordinierungsstelle für Gemeindepsychiatrie, Verena Bruchof, Tel:.02631-803732 Verena.Bruchof@kreis-neuwied.de)
Termin: 20. Februar, 17.30 Uhr, Evangelisches Gemeindehaus an der Heddesdorfer Kirche, Dierdorfer Str. 65, 56564 Neuwied. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Weitere Trialoge 2025:
22. Mai: „Das war nicht mein Plan- wenn das Leben anders
verläuft als gedacht“, Franziskaner mobil- Dierdorf Hauptstraße 15, 56269
Dierdorf , Anmeldung: 02689-6970980,
15. August: „Zusammenleben und Bewältigung von seelischen Krisenzeiten in Paarbeziehungen“, Pfarrsaal St. Matthias, Wilhelm- Leuschner- Str. 5, 56564 Neuwied Kontakt: 02631-390730
14. November: „Im Alter: Kriegskinder und Kriegsenkel- Umgang mit der Lebensgeschichte im Alter“, ASD Tagespflege im Rosengarten Im Rosengarten 1, 53545 Linz am Rhein Kontakt: 02644-8078102
Durchführung Sarah Berens und Julia Bröhling-Kusterer